Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Stadt Schongau fand am 20.03.2015 im Feuerwehr-Gerätehaus in Schongau statt. Vorsitzender Hubert Wasl konnte den 1. Bürgermeister Falk Sluyterman van Langeweyde, die Damen und Herren Stadträte, Kreisbrandmeister Hans Deschler, Kommandant der Werkfeuerwehr UPM-Kymene Michael Motz, sowie die fördernden, passiven und aktiven Mitglieder der Feuerwehr Stadt Schongau begrüßen.
Vorsitzender Hubert Wasl berichtete zunächst vom Feuerwehrball 2014, Höhepunkt sei der Auftritt der Peitinger Rock’n’Roller gewesen. Die Jugendgruppe und einige Aktive nahmen wieder am Ramadama teil. Im Juni waren die Altkommandanten des Altlandkreises Schongau zu Besuch und zwar mit Bayersoien, Reichling und Apfeldorf (diese gehörten früher zum Landkreis Schongau). Der Höhepunkt des Vereinsjahres war der Tag der offenen Tür im September, der sehr gut besucht war. Vielen Dank an die vielen, vielen Helfer. Der Ausflug der Aktiven führte im Oktober in das Silberbergwerk Schwarz in Österreich. Die Passiven Mitglieder veranstalteten einen Tagesausflug nach München und einen mehrtägigen Ausflug nach Kurtatsch in Südtirol; mit der Feuerwehr Kurtatsch verbindet uns eine Freundschaft seit vielen Jahrzehnten. Die Jugendgruppe war beim Kart fahren und beim Eishockey in Garmisch-Partenkirchen.
Am 30.04.2015 gibt es einen gemütlichen Weinabend im Feuerwehrgerätehaus, organisiert von Matthias Pledl und Uwe Wieland. Im Juni 2016 findet das 150-jährige Jubiläum statt, die Jahreshauptversammlung erst im Anschluß. Zuletzt bedankte sich Hubert Wasl bei den Stadträten und der Stadt für die Auszahlung der Einsatzstunden an den Verein und dankte den Kommandanten und Helfern im Verein über das gesamte Jahr.
Es folgte der Bericht des Schriftführers Andreas Mock.
Der Kassenbericht von Manuela Bednarski wies die Einnahmen und Ausgaben und den aktuellen Kassenstand auf.
Michael Kaiser berichtete von der Kassenprüfung, die ohne Beanstandung verlief; er stellte den Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig angenommen wurde.
Robert Wölfle berichtete in seiner Funktion als Vorsitzender des Festausschusses vom Stand der Planungen zum Jubiläum im Juni 2016.
Kommandant Werner Berchtold begann seinen Bericht mit der Fahrzeugweihe des Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 im Mai 2014; er erzählte vom Verbleib des Vorgängerfahrzeuges TLF 24/50, das heute bei Waldbränden in Kroatien eingesetzt wird. Im September fand der Tag der offenen Tür statt. Mit der Ehrenamtskarte bekamen die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement. Im Feuerwehrgerätehaus wurden die Duschen und Toiletten im Erdgeschoß renoviert und die Kleiderkammer erneuert. Außerdem wurde für die Atemschutzwerkstatt eine Waschmaschine zur Reinigung und Desinfektion von Lungenautomaten und Atemschutzgeräten für ca. 13.000,- Euro beschafft. Der Landkreis beschaffte ein EX-Messgerät zur Ergänzung der ABC-Ausrüstung. Die EDV wurde auf Windows 7 und ein einheitliches Office-Paket aufgerüstet, ein besonderer Dank an Gerhard Neubauer für die Pflege unserer umfangreichen EDV-Systeme. Die lang geplante Beschaffung der THL-Handschuhe wurde nun endlich durch den Verein finanziert. Der Werkzeugsatz Türöffnung wurde modernisiert und in einem hochwertigen Koffer angemessen verstaut. Nach langer Vorbereitung konnten nun endlich Digitalfunkgeräte beschafft werden; besonders wichtig für den G7-Leitstellenbereich.
An Aus- und Fortbildungen fanden in Schongau ein Maschinistenlehrgang für die Bezirke Lech und West, ein Atemschutzlehrgang im Bezirk West, zwei Feuerwehrgrundlehrgänge, ein Truppführerlehrgang, eine Leistungsprüfung THL und ein Sondersignal-Fahr-Training statt.
Personell hat der Landkreis mit Christian Birke einen neuen Schiedsrichter und mit Daniel Comtesse und Uwe Wieland zwei Ausbilder Digitalfunk gewonnen.
Die Feuerwehr Schongau besteht Ende 2014 aus 89 Aktiven, 14 Jugendlichen und 41 Passiven; allein bei Übungen wurden 3.500 Stunden – ohne Besprechungen – geleistet, bei Einsätzen 2.140 Stunden. Einsätze 2014 setzen sich aus 73 Technischen Hilfeleistungen, 49 Bränden und vier sonstigen Einsätzen zusammen, dabei wurden 13 Personen gerettet, bei zwei Personen kam leider jede Hilfe zu spät.
Zwischen 0 und 6 Uhr fanden 16, Vormittags 26, Nachmittags 41 und Abends 43 Einsätze statt.
Das Einsatzjahr begann mit mehreren Kleinbränden am frühen Neujahrsmorgen und einem Zimmerbrand am 04. Januar, bei dem zwei Verletzte mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden mußten. Zwei Verkehrsunfällen am 28. März mit umgefahrener Straßenlaterne und am 03. April, sowie eine Ölspur am 10.04. folgten eine Personenrettung mit der Drehleiter vom Rutschenturm des Plantsch am 05. Mai und ein Kellerbrand am 22. Juni, für den wohl Akkuladegeräte die Ursache waren. Weitere Verkehrsunfälle am 07. August an einer Baustelle auf der Lechtalbrücke und am 21. September aufgrund von Raserei ebenfalls auf der Lechtalbrücke brachten das Thema Gaffer in der Öffentlichkeit ins Gespräch; so lange diese die Arbeit der Feuerwehr nicht behindern, werden wir nicht eingreifen, da wir dafür auch das Personal bei solchen Einsätzen nicht frei haben.
Der tragische Verkehrsunfall am 11. Oktober, bei dem zwei Personen getötet wurden, forderte unsere Wehr in diesem Jahr besonders, dort waren wir dankbar für den Einsatz der Feuerwehrseelsorger der Werkfeuerwehr Herzogsägmühle. Ein letzter Verkehrsunfall ereignete sich am 19. Dezember ebenfalls auf der Umgehungsstraße. Die Berichte im Münchner Merkur über die belastenden Einsätze von Feuerwehren kommentierte Kommandant Werner Berchtold mit den Worten: „für den Notfall gibt es die Feuerwehrseelsorge, aber wir haben das Gerät für solche Einsätze und meistern diese auch. Schon seit vielen, vielen Jahren.“ Abschließend bedankte sich Werner Berchtold und beschloß damit seinen Bericht.
Dann folgten die Ehrungen und Beförderungen; siehe unten.
Kreisbrandmeister Hans Deschler dankte im Namen der Kreisbrandinspektion für die Ausbildung im Landkreis vom Atemschutz bis hin zum Digitalfunk. Er gab den Ausblick, daß ab 02. Mai nur noch digital gefunkt werde und ergänzte kurz die Auswirkungen des G7-Gipfels auf die Feuerwehren im Landkreis. Zuletzt dankte er der Stadt für die Infrastruktur und die Unterstützung der Feuerwehr und wünschte allen Einsatzkräften, daß sie stets gesund von Übung und Einsatz heimkommen.
Bürgermeister Falk Sluyterman berichtet von seinen Eindrücken bei der letzten Jahreshauptversammlung, gewählt aber noch nicht im Amt, vom Tag der offenen Tür und dem schweren, tragischen Verkehrsunfall im Oktober; die wahrgenommenen Bilder von diesem Abend habe er bis heute nicht vergessen. Seitdem sehe er den Dienst der Feuerwehr mit anderen Augen und wisse darum, was dort für die Gesellschaft geleistet werde. Er bedankte sich dafür, daß dies ehrenamtlich geschehe und dankte im Besonderen den Kommandanten und den Vorsitzenden. Herr Sluyterman freue sich über eine Feuerwehr in Schongau, „auf die wir uns uneingeschränkt verlassen können“, wie er abschließend feststellte.