Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Das wissen nun auch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Schongau. Diese rückten jüngst zu einem speziellen Einsatz aus: Zum Patenbitten nach Peiting.
Die erste Prüfung bestand, wohl ungeplant, im geduldigen Warten. Mit Blaulicht, 25 Mann und Schirmherr Falk Sluyterman düsten die Schongauer auf das Gelände ihrer Nachbarn und wurden dort bereits erwartet. Von allen? Nein! Vorstand Wolfgang Biel kam erst mit 15 minütiger Verspätung von einem wichtigen Termin – beim Friseur. Der eine oder andere Lacher seitens der Schongauer verstummte aber schon bald, denn gleich nach der Ankunft des Vorstands wurde ihnen sauber der Scheitel gezogen.
Neun Floriansjünger mussten zusammen mit Schirmherr Falk Sluyterman etliche Prüfungen bestehen, um die Nachbarn zur Übernahme der Patenschaft beim 150-jährigen Jubiläum zu bewegen. In voller Montur ging es durch die Kriechstrecke, die normalerweise zur Atemschutzausbildung genutzt wird. Und damit keiner im engen, dunklen Tunnel stecken blieb oder verloren ging, musste zeitgleich der Schirmherr strampeln, was das Zeug hält, um Strom für die Beleuchtung des Tunnels zu erzeugen.
Die eigenen Birnen zum Leuchten brachte allerdings die zweite Prüfung, die im Verzehr von unheimlich scharfen Chili-Sandwiches bestand. Und wer danach noch nicht genug glühte, der musste auch noch einen brandigen Schnaps nachschütten. Derart befeuert absolvierten die Schongauer den letzten Test mit Links: Noch einmal mussten sie ihr Lied zum Besten geben, das sie beim Frühjahrskonzert der Stadtkapelle so bravourös auf die Bühne gebracht hatten.
Nach so viel Einsatz konnten die Peitinger Feuerwehrler gar nicht anders, als die Patenschaft gerne zu übernehmen. Das hätten sie vermutlich auch ohne die „Bestechung“, die die Schongauer im Gepäck hatten: Eine gescheite Brotzeit und gut gekühltes Bier gegen den Brand.
Text: Christine Wölfle